Montag, 29. Oktober 2007
Aus der Traum...
Nach 2 Monaten Amerika bin ich nun wieder zuhause angekommen.
Es waren schöne, erlebnisreiche und lehrreiche zwei Monate, in denen ich viele neue interessante Leute kennengelernt und neue Freunde gefunden habe. Leute aus allen Ecken der Welt kommen zusammen im Camp4. Heuer war auch aus der nationalen Szene einiges geboten. Alex und Tom Huber, Gerhard Hörhager, Beat Kammerlander, Markus Bock, Marietta Uhden alle waren versammelt im Valley und am Abend beim Lagerfeuer wurde über Gott und die Welt geplaudert.
In "Sunny California" war es in der letzten Zeit garnicht so "sunny", das Wetter schlug vielen ein Schnippchen und kreuzte so manchen Plan. Mit Peter Heis zusammen kletterte ich Ende September die "Salathe Wall" in zwei Tagen, als Vorbereitung für eine freie Begehung des "Freerider", welchen ich mit Toni Moßhammer im Oktober angehen wollte. Eine Fingerverletztung und eine Grippe setzten mich zweieinhalb Wochen außer Gefecht, als Toni nach anstrengender Reise ankam hatten wir wieder Schlechtwetter, besser gesagt zwei Tage schlecht einen Tag schön und das ganze zweimal. Es blieb uns nichts übrig als Risse zu klettern, zu spulen und zu warten.
Dann das Schönwetterfenster, jedoch mit Wolken abgebildet und eine Regenwahrscheinlichkeit von 20% am ersten und eine 40%ige am zweiten. Wir schleppten unseren Haulbag über die Fixseile rauf zu den "Heart Ledges" und stiegen am nächsten Tag über den "Freeblast" ein, wo uns unter dem "Halfdollar Flake" die 40% Regen ganzschön ins Staunen brachten, alles war nass binnen Sekunden und die Seile standen quer. Bester Plan und einziger Abseilen, denn mit einer Regenjacke für zwei Personen und einem Langarmshirt war der Spaß gleich vorbei.
Nächster Versuch, zwei Tage später mit Aussicht auf super Wetter, wie es sich gehören würde. Start um 6 Uhr Morgens, geil heute sind wir sicher die ersten, dachten wir.
Als wir zum Einstieg kommen glauben wir unseren Augen nicht. Drei Seilschaften sind vor uns, einer der ersten Seilschaft ist erst am Stand, die anderen wollen jümarn, ich frage noch ob wir überholen können, aber in seinem französischen Englisch erzählt er mir noch was von "lö Chaos" und "lö Katastrophe". Wir entscheiden uns es am nächsten Tag, eine halbe Stunde früher nochmals zu versuchen. Die letzte der drei Seilschaften, war dann die Aufheiterung für uns, Eli und Pete aus Maine, sofort wurde gewitzelt und geblödelt und manchmal merkt man sofort, wenn wer auf der gleichen Wellenlänge ist. Wir vereinbarten uns am nächsten Tag am "El Cap Spire" auf ein Bier zu treffen, ihr Tagesziel war das "Hollow Flake Ledge". Ausgemacht ist Ausgemacht, wir wünschten uns gegenseitig viel Spaß und Toni und ich machten uns auf den Weg zurück ins Camp und danach in die Meadows. In 7 Stunden waren die Franzosen gerademal bis zur "Halfdollar Flake" gekommen. Die beiden Amis haben überholt.
Nächster Tag. Alles lief perfekt, die technischen Platten, das Reinklettern in den Halfdollar, das Boulderproblem nach den Heart Ledges, der Hollowflake Downclimb, alles ging tadellos und am Hollowflake Ledge waren wir super in der Zeit und Kraftmäßig fühlte ich mich noch total gut. 5Seillängen noch bis zum El Capspire. Wir machen eine Pause, essen und trinken eine Kleinigkeit und ich starte weiter in den "HOLLOWFLAKE Chimney". Ein eigentlich gewöhnlicher Kamin, den man halt nicht absichern kann, man steckt darin wie ein Klemmkeil, mit den Knien und den Ellbögen arbeitet man sich durch diese "Kletterspaßbremse" langsam nach oben. Als ich mich so nach oben drücke und stemme und gerade das rechte Bein zum höherkommen löse, rutschte ich ab und ich donnere voll in meine Kniescheibe die unter der Belastung irgendwie unvorteilhaft nach außen gedrückt wird...ich schrie vor Schmerz, jede erneute Berührung mit dem Knie tat höllisch weh, jedoch war weiter klettern einfacher als wieder abzuklettern. So kletterten wir noch bis eine Seillänge unter den "Monsteroffwith" und dann kam die schmerzhafte Einsicht, dass ein Weiterklettern keinen Sinn mehr macht...
Aus der Traum vom "Freerider", aus der Traum vom Toni einen Big Wall zu machen und unsere Verabredung am El Cap Spire mussten wir auch platzen lassen.
Nach einer Nacht am Long Ledge seilten wir nach unten, endtäuscht und demotiviert. Dort wurden wir aber von unseren Frunden Samuel, Patrick und Hias empfangen und wir fuhren zu den Hot Tubes nach Mammoth was mit Sicherheit die beste Idee war. Die folgende Woche verbrachte ich damit, Toni irgendwelche Risse hoch zucoachen.
Am Tag vorm Abflug aßen wir noch ein Steak in Modesto, was der größte Fehler überhaupt war. Toni kotzte die ganze Nacht und am Vormittag des Abfluges, bei mir ging es 2 Stunden vor Abflug los, was den gesamten Flug imens verschönert hat, denn ich verbrachte die halbe Zeit am Klo....
Hier noch ein paar coole Bilder
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