Sonntag, 18. Mai 2008
Ewig ruft das Neuland
Die wunderbare Kletterei und die einzigartige Felsqualität der Loferersteinplatte lockte Alex Huber und mich bereits letztes Jahr, als wir gemeinsam die Route "Feuertaufe" erstbegangen haben. Als wir letzte Woche das erste Mal an der Loferer Alm waren, loderten die Flammen der "Feuertaufe" nur schwach, denn in der Route tropften zwei Wasserfälle heiter auf unsere Griffe. Natürlich hatten wir einen Plan B, den man immer haben sollte. Weiter links der "Feuertaufe", entdeckten wir bereits letztes Jahr bei einer kleinen Visite eine abgefahren, steile Wand, mit gelbem Kalk und reichlich Strucktur. Natürlich gab es viele Fragezeichen, ob die von uns auserwählte Linie auch möglich ist. Da gibts nur eines. Einsteigen. In gewohnter Manier trafen wir uns am nächsten Tag um 7.00 Uhr. Das Abenteuer kann beginnen. Alex kletterte los und bereits die erste Länge war der Hit. 20m 7+, kein Bolt und Stand auf einem kleinem Band. Dann war ich dran. Fünf meter kletterte ich vom Stand weg an wasserzerfressenen Spitzen und Löchern und unter einem sichtlich schweren Überhang zog ich erstmals die Bohrmaschine auf. Zum Glück. Die Stelle danach war wirklich nicht so ohne. Dann Wechsel. Alex übernahm wieder das scharfe Ende und verleihte der Länge mit einem 17 Meter Runout eine "gesunde" Würze. Länge 3 war ich wieder dran. Drei Meter oberhalb des Standes konnte ich von einem dünnen Cliffloch bohren, was danach folgte war der Wahnsinn. Durchwegs positive Löcher, aber mit Friends, Cliff oder Keilen nicht abzusichern. Einige Male musste ich ansetzen um die Stelle zu knacken und auch ein paar tolle Flugmeter(15!) konnte ich sammeln. Der Rest war vergleichsweise einfach, aber teilweise loser Fels erschwerte das Erstbegehen. Dann war wieder Alex dran und kämpfte sich die steile Rissspur hinüber fädelte eine Sanduhr legte einen Cliff dazu und bewies wieder einmal mehr, dass sein Nervenkostüm so schnell nichts erschüttern kann. Am ersten Tag hatten wir also schon 4 tolle neue Längen geschafft. Einige Tage später ware wir wieder zurück um die restlichen 3 Längen erstzubegehen, was uns auch gelang. Wahnsinns Kletterei, steil, wild und geil. Jetzt wird dieses Projekt erst mal ruhen, denn es gibt ja noch was anderes...
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