Donnerstag, 13. November 2008

Vom Pech verfolgt...

Der majestätische Fleischbankpfeiler


Uli und ich unter der letzten Seillänge!

Die Schönwetterperiode Anfang November, nützte ich natürlich am Fleischbankpfeiler. Es wurde ziemlich knapp in der 5.Seillänge (8b+) und jeder Versuch könnte der Treffer sein. Voll motiviert für ein bisschen "Alpine Action", begleitete mich mein Freund Uli Ortner aus Innsbruck. Zusammen pilgerten wir auch am 1.November wieder zum Fleischbankpfeiler. Es war Samstag, die Route komplett trocken, super Bedingungen, nicht zu warm, nicht zu kalt, einfach perfekt. Die ersten vier Seillängen (6b,7c,8a+,7b+) gelangen ohne größere Schwierigkeiten. Dann die Schlüsselseillänge Nr.5! Erster Anlauf, ich scheitere knapp am unsicheren Dynamo, putze die Griffe, seile wieder ab. Nach 20 Minuten Pause steige ich voll motiviert ein zweites Mal ein, ich bringe den Körper in die Ausgangsposition, senke den Schwerpunkt ab und ehe ich etwas realisiere habe ich den Griff in der Hand, ziehe nochmals durch und bin am Rastpunkt, cool bleiben, die restlichen Züge sind auch noch pumpig, ich starte durch und kämpfe bis zum Stand, ein lauter Schrei geht durch die Steinerne Rinne. Uli steigt an den Jümars nach, auch er ist nun guter Dinge, sowie ich. Dann der sinnlose Patzer in der 50 Meter langen 8a. Ganz am Ende der Länge rutscht mein Fuß und ich segle ins Seil, die Nervennadel ist im absolut roten Bereich, nur ruhig bleiben, abseilen und nicht die Nerven verlieren. Nach 5 Minuten starte ich ungeduldig erneut in die Länge und erreiche diesmal ohne größere Probleme den Stand, musste trotzdem feststellen, daß ich kostbare Kraft und auch Zeit liegen gelassen hatte. Nach der 6b kommt die letzte 8b+ Seillänge, sie hängt über mir wie ein Damoklesschwert, die letzte große Hürde. Die Nerven beginnen zu flattern. Ich mache 40 Minuten Pause, der Wind pfeift Kalt ums Eck und auch Uli träumt von gemütlicheren Dingen. Ich steige ein, nervös und zittrig und platziere meine Füße zu schlampig verwechsle Bewegungsabläufe und lande nach 6 Metern im seil, ich ärgere mich und lasse ein wenig verbalen Dampf ab, der Druck lässt nach. Uli motiviert und beruhigt mich. Nach weietern 3 Versuchen, bekomme ich langsam Krämpfe, jedoch wird es immer knapper, der letzte Versuch(Nr.5) war dann der beste und zugleich der Letzte, ich war fertig und hatte alles gegeben, es wollte einfach nicht sein...

Jetzt verbrachte ich das beste Wetter auf Montage in Deutschland, zuhause angekommen, kam die niederschmetternde Einsicht, dass ich es vergeigt habe. Ich schaue aus dem Fenster und.... Es schneit.

Danke an alle die mich unterstützt haben.
(Hias, Uli, Toni, Kili, Dougal, Sima)